Auf dem Weg vom Kind zum Mann, irgendwo dazwischen gefangen in einem Chaos der Gefühle. Da wo ich die Pein noch spürte von der Vergewaltigung, der Ekel und die Hilflosigkeit. Noch unverdaut, dass ich statt Hilfe gar Schläge bekam, statt Trost nur Spott – es war eine Zeit wo die Hölle eine Zuflucht gewesen wäre.
Längst habe ich gelernt zu schweigen, nichts mehr zu sagen, niemandem mehr zu vertrauen – dazu reichten mir die wenigen Lebensjahre bestens aus um das zu begreifen.
An diesem Abend stand ich an der Kreuzung vor dem Haus das niedergebrannt ist. Das Haus dieses elendigen Kinderschänders das lichterloh gebrannt hat – mit ihm darin. Nur noch Schutt und Asche zeigten an, wo dieses Haus stand – wo all die Knaben vergebens geschrien haben. Keiner der Jungs hat je gesprochen, wurde je angehört und auch nie verstanden. Welch eine Erniedrigung, welch ein unglaubliches Verzweifeln – allein mit dieser Situation fertig werden zu müssen.
Einer von diesen Jungs tat das was ich auch tun wollte – diesen „Mann“ in die Hölle schicken woher er gekommen sein muss. Der Knabe war der 13-jährige Sohn eines Bauern vom Ort. Seine roten Haare und sein lebensfrohes Lachen waren im Dorf geschätzt und bekannt. Bis dieses Lachen versickerte im Schweigen dieses Elends.
Er wurde verhaftet – wurde grauenhaft behandelt – dieser Täter – der Feuerteufel – wahnsinnig nannte man ihn und eine Schande. Niemand hat ihn in den Arm genommen, niemand verstand und auch als auf Grund von diesem Feuer und dem Tod dieses widerlichen Kerls endlich einiges an die Oberfläche kam – begriffen ein paar wenige was da vorgefallen ist. Doch man schwieg …..
Nur in uns schwieg es nicht, in uns schrie es weiter und in uns brannte dieses Feuer seit jenem Tag – dass aber niemals auslöschen konnte was einst geschah. Wir mussten uns daran gewöhnen – an dieses innerliche verbrennen und das Bewusstsein, wie schnell man lernt einsam zu sein. Schweigend – erduldend und ohne Illusion – nur einfach brennend bis es wenigstens nur noch Glut ist die aber nie erlischt.
Der „Feuerteufel“ lachte nie mehr – er ging drei Jahre später von dieser Erde – in der Gewissheit, dass er „Schande“ über seine Familie gebracht hatte…. In dankbarer Erinnerung an Dich – Du hast viele Kinder vor diesem wahren Teufel bewahrt!