Eigentlich ist der Titel etwas zu dramatisch – und ich möchte weiss Gott nicht all meine Freunde die bereits von dieser Erde gegangen sind, verspotten. Ich habe ein Jahr hinter mir, wo mir wohl der Körper sagen will, he Alter Mann langsam reicht es.

Und die Unverschämtheit an dem Ganzen, er fragt mich gar nicht ob mir das passt oder nicht.

Nun im Dezember 2021 fühlte ich mich nicht mehr so fit, merkte dass mit meinem Körper offenbar nicht wirklich alles im Lot war. Zuerst dachte ich, naja die Maskentragepflicht, das ewige Gestresste und gegeneinander Aufhetzen in der Coronazeit, die immer mehr voranschreitende Desozialisieren dank „Sozialen“ Medien…..

Aber es war mehr. Ich bekam Schmerzen in den Gelenken, oft zu Müde etc. Also lies ich mal das Blut kontrollieren und ja es seien hohe Entzündungswerte vorhanden. Sehr hohe Werte, dass müsse man angehen. Ich solle und dann kam da so eine Reihe Massnahmen und Antibiotika etc. als Bekämpfung. Nur wie will man etwas bekämpfen, wenn man die Ursache gar nicht sucht!

Nach Antibiotika und spezieller Salbe begann es zu lindern, aber diese für mich nicht natürliche Müdigkeit blieb. Ende Januar plante ich darum mal einen Urlaub, nach Jahren das erste Mal wieder. Gebucht, bezahlt und gepackt. Dann obligatorischer Coronatest und weg war der Urlaub! Ich und Junior hatten offenbar Corona.

Bei mir schien es so, als hätte jemand den „Stecker“ gezogen, der Körper zeigte in Wirklichkeit gar keine grossen Anzeichen, aber da war plötzlich null Energie! Am 2. Tag musste ich dann in Notfall, denn meine Psyche reagierte nicht. Alles schien mir egal, auch dass ich kaum noch aufstehen konnte und die Kraft im Eilzugtempo nachliess. Krass – wie ein Psychopharmakon um Menschen lahm zu stellen. Nichts von einem normalen Virus.

Gut ich bekam Sauerstoff, Cortison und ach was ist das denn – immer noch so hohe Entzündungswerte! Also wieder mal einen Medi-Cocktail rein hauen – wird schon besser.

Mir kam alles so unsinnig vor. Gut die Aufnahme der Lunge zeigte, Corona hatte auf die Lunge gehauen. Einmal mehr. Immerhin 3 Lungenentzündungen und eine kalte Lungenentzündung hatte ich ja schon hinter mir. Nebst etwa 40 Jahren rauchen war anzunehmen, dass nun die Lunge ziemlich angeschlagen war.

Nun trotzdem ging ich nach dem 4. Tag wieder nach Hause, dass Theater ging mir auf den ……  Und die Werte wurden sehr schnell stabil, als mein Körper endlich in der gewohnten Weise reagierte. Nur irgendwas….

So ging ich nach Hause, erschrocken wie das Ganze auf die Psyche ausgewirkt hatte. Und irgendwie war da immer noch was.

Einen Monat später kam er dann dieser Nierenstein der bereits dreimal so gross war wie normal – riesig nannten sie den Stein. Für mich aber viel relevanter, dass dies der Grund war für diese Entzündungswerte und dass mein Körper halb vergiftet war mit dem Dreck.

Also erst Entzündung bekämpfen. Katheder links und rechts vom Stein herum verlegen. Danach zertrümmern und raus holen von dem Stein – es dauerte mehrere Tage dieses Prozedere.

Und in der Zwischenzeit kam der Austrittsbefund vom Spital bei Corona. Da gab es so Diagnosen.

Eine Nebendiagnose war mal Aneurysma der Aorta Ascendens – ja so ganz nebenbei erwähnt – und niemand erwähnte das. Weder Spital beim Austritt, noch danach der Arzt. Und dann fang mal an zu „Googlen“!

Ich meldete mich beim Arzt, ob man nicht irgendwie das Gefühl habe das mir zu erklären oder zu untersuchen? Im Oktober dann wurde ich wieder aufgeboten, nur gerade mal rund 8 Monate nach der ersten „Nebendiagnose“.  In der Zwischenzeit machte die Lunge aber etwas Schwierigkeiten, das Atmen wurde schwerer und was ich befürchtet hatte, kam dann nun im Oktober bei der nächsten genaueren Untersuchung auch dazu. Lungenfibrose kam nun dazu. Etwas was ich bereits selbst bemerkt hatte. Aber eigentlich auch fast schon klar war, nachdem was die Lunge schon all die Jahre hinter sich hatte. Es seien da Knoten festgestellt worden, die müsse man schon genauer anschauen und im Auge behalten ob die schnell wachsen oder so.

Und es seien da so Geräusche bei der Herzklappe – die haben dem Arzt auch nicht gefallen – könne sein, dass dies mit der Aorta Erweiterung zu tun habe.

Ich schaute den Arzt an und fragte Ihn, ob er mir nicht gleich paar Ersatzteile bestellen könne, denn es sehe ganz so aus, als wäre mal eine Revision fällig. Irgendwie verstand er meinen Humor nicht.

Doch wie bitte soll ich denn so eine Diagnose die alles bedeuten kann denn verarbeiten?! Mit weiteren schlaflosen Nächten, weil ich Angst um meinen Sohn hatte, was mit Ihm und den Hunden passiert, wenn das die Aorta doch platzt oder die Lungen nicht mehr brauchbar werden oder was weiss ich. Das beschäftigte mich weitaus mehr, als dass ich eventuell nicht mehr so lange auf dieser Erde rumkurve wie gedacht. Denn im Mittelalter waren 50 Lebensjahre schon viel, Heute muss man ja unbedingt steinalt werden und das egal wie. Nicht gerade meine Einstellung – lieber richtig leben und erleben als lange dahin zu vegetieren.

Also sicherte ich erst meinen Sohn, Hunde ab und das war schon sehr beruhigend. Dann schätzte ich mich mal persönlich ein, wie viel ich noch wirklich so draufhabe. Denke da die Erweiterung der Aorta nun noch nicht gerade explosiv ist, kann man da noch zuwarten. Sagte mir auch der Herzspezialist. Vorausgesetzt die Herzklappe habe noch nicht zu viel Ablagerungen.

Dann die Lungen. Ich denke, dass die Lungen noch einige Zeit mitmachen, vielleicht nicht gerade Spitzensport, braucht es auch nicht. Aber wenn ich mein 200% Arbeitsvolumen absenke auf etwa 50- 70 % inkl. Arbeit und Haushalt, dann dürfte dies dem Körper sehr guttun, meiner Psyche sowieso. Denn je mehr ich leben kann wie ich es lebenswert finde, je besser tut das mir wohl auch.

Darum – es bleiben noch paar Fragezeichen, alles weiss ich noch nicht, eines aber sicher – dank dem der Junior, Hunde abgesichert sind bin ich schon viel weniger gestresst. Und ich werde weniger arbeiten, mehr Zeit haben und diese nutzen um zu leben. Weil lieber lebe ich noch eine Weile mit Freude und Motivation statt mir ein Ziel zu setzen, ich will noch so alt werden….

Nein ich habe mir ein Ziel gesetzt: Egal wie lange – aber ich werde noch einmal ein wenig leben….

Enduro

Mit der alten Enduro unterwegs

Und so wird sich nun einiges ändern – ruhiger werden und mehr mein Leben wieder für mich leben ….  warten wir mal ab und eigentlich völlig egal wie lange es noch dauert – aber gelebt soll es werden.