Viele tausende Kilometer legte ich bei all meinen Reisen zurück. Selbst in der Arbeit durchstreifte ich viele Länder, Orte und sah neue Sitten, Kulturen, Begebenheiten und Lebensformen. Museen, antike Bauten, Naturschauspiele – ein gigantisches Werk all dieser Komponenten auf der Erde von welchen wir in Wirklichkeit so wenig verstehen. Und trotz all dem blieb eine Sehnsucht, blieb der Wunsch etwas bestimmtes zu sehen, nein zu fühlen und lies mich weiter rastlos reisen. Eine Reise welche ich nicht mehr missen möchte.

Nur fragte ich mich oft im Leben, warum kann ich nicht einfach bleiben wo es mir so gut gefällt, wo es meiner Seele gut tut und muss weiterziehen oder wieder zurück in eine Realität, in einen Alltag den ich in Wirklichkeit nicht mag, nicht liebe – oft gar gehasst habe und mir nicht gut oder gar weh tat. 

Anfänglich dachte ich, es ist eine Frage des Geldes. Je älter ich wurde, je mehr merkte ich, ich suchte Teile eines Puzzles – Teile von mir – mich selbst. All die Reisen um zu wissen was schön ist, was einem gefällt, was gut oder weniger gut tut? 

Nein – es war nicht nur das, irgendwann, irgendwo habe ich mich verloren – oder hatte ich mich selbst gar nie? Und ich suchte Wurzeln, suchte Zuhause fühlen, suchte etwas das ich nicht in mir trug – nicht kannte und von dem mir alle erzählten das es das gibt.

wo bin ich

auf der Suche nach sich selbst


Aber ich fand es nicht – ich fand mich nicht – nicht mein Zuhause – nicht meine Ruhe

Also reiste ich weiter – habe es genossen, all diese verschiedenen Welten, Menschen, Eindrücke und Gefühle. Ja es war seltsam, schlussendlich gefiel es mir sogar wieder zu gehen – nicht dazu zu gehören, kein Bestandteil sein von dem wo ich da angetroffen habe. Immer mehr merkte ich, ich suchte keinen Platz wo ich dazu gehörte – eine Erkenntnis welche mich erstaunte und trotzdem schnell einfach für mich normal war, ich wollte nicht einmal dazu gehören. 

„Mir wurde einmal gesagt – dass man nicht begreift wie ich lebe, denke und fühle – überhaupt nicht kompatibel – nicht wie andere.“

Aber Andere……

Andere sind einfach „die“ für mich – es kann ganz gut sein, dass ich nicht so bin wie andere, wie Du oder wer weiss ich. Anfänglich war dies schmerzlich, tat weh, verursachte Einsamkeit und Isolation. Doch mit der Zeit immer weniger – es tat mir immer besser und es gab Momente, Erlebnisse und Gefühle die unbezahlbar sind, ich nie mehr missen möchte, wenn auch danach wieder der Abschied kam – es gab Begegnungen für welche ich unendlich dankbar bin solange ich lebe, wenn es nur Stunden waren, nur Augenblicke – aber genau diese gaben mir das Empfinden das ich lebe – betonen – ich lebe. 

Momente wie ein Traum

Es waren Momente die sind nicht für den Alltag gemacht, die haben keinen Platz im „Funktionieren“. Aber es sind Momente wo das Leben so wertvoll machen mit all diesen unglaublichen Emotionen. 

Also reise ich weiter – nicht um mich zu finden, sondern um diese Momente zu erleben – denn dieses Zuhause gibt es für mich nicht, dieses dazu gehören gibt es nicht – es gibt nur solche Augenblicke wo ich dies empfinde, fühlen kann bevor ich wieder geh – gehen will und muss.

– Verzeiht – ich reise bis zum letzten Schritt

Ja reisen heisst ja nicht nur Urlaub machen, es heisst in Gedanken, in Gefühlen den gewohnten Rahmen verlassen – und wie ein „Süchtiger“ sich eine Dosis Gefühle zu verpassen um etwas zu haben was er sonst nicht hat.

Und ich wurde immer älter, immer ruhiger und mir ist es klar geworden – ich weiss warum ich nicht bin wie andere und das genügt – und ich freue mich auf die nächste Reise auch wenn ich weiss, dass ich nie Zuhause ankommen werde …….