Manchmal sind Diskussionen mit entsprechenden Menschen doch sehr interessant, allein schon, weil es Dir Impulse geben kann, Gedanken auslöst und einen ganz anderen Level Deiner selbst als Betrachtung ermöglicht.

Viele Male im Leben hörte ich den Satz schon, ich denke nicht, dass Du so hart bist wie Du Dich gibst, Du bist sehr sensibel.

So einen Satz kann eigentlich nur ein Mensch kreieren. Denn was hat das einte mit dem anderen im Zusammenhang zu tun?! Es ist eine völlig falsche Denkweise, dass ein sensibler Mensch, ein sehr feinfühliger Mensch nicht „hart“ sein kann. Das Wort hart steht wohl bei den meisten Menschen für emotionsloses handeln – oder nicht? Zumindest ohne eigene Gefühle offensichtlich zu integrieren oder zu investieren.

Meine Meinung nach auch eine sehr unglückliche Definition. Denn hart sein, ist für mich eher der Begriff realistisch zu sein, sich nicht einfach gehen zu lassen oder in Illusionen aufzugehen, die kontraproduktiv sind.

Und je sensibler ein Mensch ist, je mehr muss er doch „hart“ sein – je kontrollierter muss er sein und leben, um sich selbst und andere nicht zu verletzen oder verletzen zu lassen. Für mich ist also eine solche Betrachtungsweise eh irgendwie „vermenschlicht“. Hart sein – ist ein falscher Begriff den es bei Tieren auch nicht wirklich gibt. Man muss überleben, man reagiert und agiert um dies zu tun – je sensibler ein Mensch ist, je besser könnte er das, würde er diese Feinfühligkeit nicht dazu benutzen es als Schwäche einzugliedern, sondern als Gabe Veränderungen viel schneller wahr zu nehmen als Oberflächliche.

Darum wenn mir jemand sagt, dass ich kaum so hart sei, wie ich mich gebe, dann weiss ich bereits, das ist wieder eine solch vermenschlichte Ansichtsweise, die ich aber nicht kenne. Ja ich bin sehr feinfühlig und alles andere als oberflächlich. Aber nicht zuletzt genau dies führte mich dazu, eine Schutzmauer gegen die Menschen zu errichten, welche zu „menschlich“ sind – also wo ich nicht vertrage.

Leben in Klischees, Abläufen, Studien und Thesen – machen oft die einfachsten Verhaltensweisen zu komplizierten Verhaltensweisen. Würde man mehr die Natur betrachten und zu Rate ziehen, dann wäre dies nicht so. Keine Katze, kein Reh, kein Hund oder sonst ein Tier überlegt ob der andere „hart“ ist, weil es das gar nicht gibt. Der andere ist einfach nur unterlegen oder überlegen, gefährlich oder harmlos – auf Grund seiner Möglichkeiten – denke das kann man mit Instinkten wahrnehmen die dem Menschen aber ach so kultivierter Weise abhandengekommen sind.

Stimmung

Hart gibt es nicht wirklich – nur lebensfähig in der jeweiligen Umgebung oder nicht

Ich bin weder hart noch weich – mag Grauzone nicht wirklich, weil diese mir zu viele Risiken birgt. Nicht weil ich Angst habe, dass dies für mich gefährlich wird, dies habe ich meist nicht, auf Grund meiner Möglichkeiten. Aber ich habe keine Lust mich zu erleben, wie ich auf die Verletzung von anderen Menschen reagiere – wo man dann plötzlich fragt, wie man so hart sein kann…..

Ich bin nicht hart – aber mein Instinkt sagt, dass es das auch nicht wirklich gibt – es gibt nur eine Reaktion und diese zu kontrollieren ist mir wichtig – weil ich mich in solchen Momenten wo man andere verletzt nicht überlege ob ich hart bin oder nicht – sondern reagiere – meist nicht wirklich wie ein Mensch ….. sondern einfach wie ein Wesen das dies anwendet was er kann um das was er nicht verträgt zu stoppen. Ob das hart ist – ist dabei nicht relevant.

„Er wollte es so“ war oft meine Antwort danach – weil es für mich klar ist, wer jemanden verletzt, missbraucht und absichtlich schadet, weiss das dies eine Antwort gibt und er hat es herausgefordert, nicht der wo es dann wirklich beantwortet.

Menschen sollten besser wieder lernen nicht so lebensunfähig menschlich zu sein……

oder ist das zu hart?