Nun in den letzten Monaten hagelte es ein wenig auf mich ein – mit Nierenstein der speziellen Grösse, Corona, begann es wohl – und dann kam so eine, zwei – eher mehrere Nebendiagnosen dazu welche sich immer mal zu Hauptdiagnosen entwickelten.
Nun Ich hatte offenbar ja Corona Ende Januar. Allerdings hatte ich bereits seit Dezember sehr hohe Entzündungswerte, wo man nicht sicher war, woher die kommen.
Corona führte damals zur Notfallmässigen Einlieferung ins Spital – wo ich dann behandelt wurde. Mein Körper reagierte selbst nicht mehr, was er normalerweise aber immer tat.
Meine Psyche war wie abgestellt und das war schockierend! Am 2. Tag im Spital verschwand diese Blockade – mein „Urvieh“ wie es viele nennen, wurde wieder wach. Allerdings wieder einmal mehr ziemlich stark und führte zu extremen Schweissausbrüchen – was ich schon zu genüge kenne. Mein Körper versucht dann mit aller Gewalt den „Schadstoff“ aus dem Körper zu bekommen.
Das ist nicht unbedingt eine sanfte Genesungsvariante – besonders auch Kreislauf etc. sind dann gefordert. Innert weniger Minuten verliere ich dann auch ziemlich viel Flüssigkeit. In der zweiten Nacht im Spital war die Matratze innert Kürze, nebst Bettwäsche und Co. 3-mal völlig durchnässt….
Am 3. Tag war meine Sauerstoffsättigung bereits wieder bei 93% und am 4. Tag ging ich nach Hause. Es war mir klar, dass die Lunge einmal mehr wieder eine Infektion erlebte und wohl wieder Vernarbungen (bei Corona zum Teil extrem!) davontragen würde.
Dies wurde mir auch bei der CT deutlich gezeigt. 40 Jahre habe ich in etwa geraucht – 3-mal schon Lungenentzündung, einmal kalte Lungenentzündung und nun noch Corona – also selbst einem Laien klar, dass die Lungen von mir nicht gerade „neuwertig“ waren, sind.
Nicht lange zu Hause, musste ich erneut zum Arzt, weil ich wie bereits im Dezember fühlte, etwas stimmt nicht mit meinem Körper – der läuft nicht auf allen Zylinder….
Ja die Entzündungswerte sind immer noch viel zu hoch – sicher wegen Corona…. Nein es war nicht Corona! Nervte echt – alles war nur noch Corona und ich möchte nicht wissen wie viele Scheissdiagnosen nur noch Corona waren. Es war dann schlussendlich ein bereits schon sehr gross gewordener Nierenstein. Dreimal grösser als normal! Dieser hatte das Umfeld bereits verletzt, dieses war entzündet und es hatte sich in der Zwischenzeit eine regelrechte Giftblase gebildet.
Also erst Entzündung wegbekommen, Katheder doppelt irgendwie verlegen und dann wurde schlussendlich nach Tagen der Stein zertrümmert und rausgeholt. Ein Katheder musste danach wieder gelegt werden, damit die Harnleitung nicht etwa wegen Entzündung wieder zugeht. Dieser wurde dann nach paar Tagen ambulant entfernt.
Jupiiiiiiiii jetzt wieder fit!
Ja endlich wieder gesund……………… oder eben gerade gar nicht
– in Wirklichkeit ging es nun erst los …. die Nebendiagnose!
Man geht je nicht zum Arzt um gesund zu sein……
Nein es ging weiter:
Die erste Nebendiagnose hiess Ektasie der Aorta Ascendens
Nun was ist so eine Erweiterung der Aorta? Wissen Sie das als Laie?
Von wo bis wo ist das noch vertretbar? Wann wird das Risiko wirklich hoch?
Fangt mal schön an mit Googlen und dann erlebt Ihr als betroffene Person wohl mal eine emotionelle Berg- und Talfahrt der Extraklasse!
Denn man gibt die Begriffe mal ein im Google und kommt dann schnell auf:
Als Aneurysma bezeichnet man eine Gefässerweiterung von mehr als 150 % des erwarteten – geschlechts-, alters- und körpergrößenabhängigen – Durchmessers; geringere Vergrösserungen werden als Ektasie bezeichnet (1). Aortenaneurysmen stehen altersabhängig an 17. Stelle der Todesursachen in den USA.
Ehm wie bitte??? Ahh und das ist einfach mal so Nebendiagnose?
Das Aneurysma der Aorta Ascendens ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die unerkannt zur tödlichen Ruptur oder Dissektion führen kann. Die häufigsten Ursachen der Aneurysma-Bildung sind angeborene Bindegewebsschwäche und Bluthochdruck. Bei einem Durchmesser von 45–55 mm ist der operative Ersatz der aufsteigenden Hauptschlagader angezeigt. Die Resultate sind heutzutage sehr gut, und der Eingriff ist mit einem geringen Risiko verbunden. ……..
Da läuft dann schon mal Kopfkino….
Ja also bei mir wurde ja erst mal 4cm festgestellt – und nun schau mal selbst was das heisst oder wie?
Ich tat es und erlebte unruhige Nächte…. Filme liefen ab, Aorta platzte und das hiess 3 Sekunden und tot.
Also würde ich mal nicht empfehlen, den schwachen Gemütern, sich diese „Googleversion“ anzutun. Viele besser geht zu einem Arzt, lasst es wirklich abklären und die sollen Dir dann sagen was wirklich Deine Version der Erkrankung bedeutet.
Denn ansonsten wird alles nur durch Panik, Verkrampfung etc. schlimmer. Das tut definitiv nicht gut und ist kontraproduktiv.
Gleich vorweg nehme ich nun, den Entscheid nach Wochen. Die Aorta Erweiterung blieb nun gut 9 Monate stabil, also seit man das erste Mal festgestellt hat das da eine Erweiterung von 4 CM existiert, diese wurde nicht schlimmer.
Da ich recht gross bin und man sagt eher stattliche Postur, ist man mit diesen 4 CM noch in der vertretbaren Limite und bei einer Ektasie und noch nicht bei einem Aneurysma. Eine Ruptur oder Notfalloperation kann da ausgeschlossen werden. Man werde dies weiterhin prüfen und im Auge behalten, es könne aber sein das dies gar stabil bleibt.
Was nicht dazu passte, ist die zweite Diagnose: Hypertonie – Bluthochdruck.
Während dem Corona Aufenthalt im Spital hat man ja auch Blutdruck etc. gemessen – da war ich im normalen Bereich.
Nun hat man den Bluthochdruck gemessen und der war plötzlich um einiges neben der Norm. Mit bis zu 190 im oberen Wert lag ich deutlich über den normalen 120. Starke Hypertonie – aber warum das denn nun so plötzlich?
Puls immer noch ruhig – aber der Blutdruck. Und nun wieder der Laie – also ich habe einen Bluthochdruck der lebensgefährlich ist mit einer Aorta Erweiterung zusammen heisst das wohl schon, diese Aorta platzt demnächst oder nicht? Auf einen kaputten Schlauch gebe ich ja möglichst keinen Druck mehr und nicht noch mehr.
Panik und Ängste steigen. Verkrampfen bei jeder noch so kleinen Veränderung und man wird Übersensibel auf jedes noch so kleine Ziehen und Beben im Körper.
Nun als alleinerziehender Vater denkt man auch was passiert mit meinem Sohn, wenn diese Blutader plötzlich platzt und man innert etwas 3 Sekunden hinüber ist. Wer schaut dann zu ihm, wie wird er da weiter machen können, frisch in der Lehre, allein im Haus und dann die Hunde???
Keine Gedanken die beruhigen. Ist man dann ein Mensch wie ich, der kein Vertrauen zu anderen Menschen hat, absolut kein Vertrauen zu Aemter und Behörden hat – dann wird es schwierig sich zu entspannen und ruhig zu bleiben.
Da half nur eines, selbst aktiv werden und den Sohn und die Hunde einfach mal absichern und fertig. Sollte man sowieso, es kann immer etwas passieren und hinterher kann man nichts mehr regeln!
Wie viel Elend oder Belastung könnte man vermeiden, wenn man sich einfach mal ruhig Gedanken macht und sein Umfeld absichert. Das begann ich zu tun. In meiner gewohnten Weise – ich rechnete die möglichen Prozedere aus, und diese versuchte ich zu entschärfen.
Also musste und wollte ich ganz klar, dass mein Sohn und die Hunde nicht alleine dastehen. Ich wollte nicht, dass er seine Möglichkeiten, sein gewohntes Umfeld und seinen Lebensraum alles verliert, wenn etwas passiert.
Darum integrierte ich andere Personen, welche sowohl mit dem Sohn und den Hunden gut klarkamen, in den Notfallplan. Nur wie macht man einen Notfallplan, wenn es dann soweit ist …. oder wie soll das gehen. Nicht leicht.
Ich habe darum die grösste Schwachstelle oder das grösste Risiko versucht abzufangen – mich selbst in diesem Falle. Untermieter mussten her, welche übernehmen können – und auch wollen!
Das fand ich zum, grossen Glück – ich fand zwei junge Ladys, welche nicht nur bereits die ganze Zeit für die Hunde da waren, nein sie waren auch auf einem guten Level für meinen Sohn. Mehr noch es waren und sind keine Marionetten, sondern versuchen etwas aus Ihrem Leben zu machen. Finde ich gut und Sohn und Hunde mögen die zwei.
War anfänglich ein seltsames Gefühl aber es wurde immer besser. Denn es gab eine einzigartige Struktur. Ich bemerkte immer mehr, wie es mich entlastet und beruhigte. Denn um mein Leben hatte ich keine Angst, dass es zu Ende sein könnte auch nicht. Es war einfach für meinen Sohn zu früh und für die Hunde nicht gut. So aber wurde das neue Gefüge zu einer neuen Chance und das gleich für Alle.
Und ich merkte noch etwas – ich merkte, dass auch ich dadurch wieder mehr Luft bekomme, sowohl von der Arbeit her, von den Finanzen und von der Belastung allgemein. Denn 100% Job, dann Junior, dann Hunde, dann Haus, dann Garten – will man das richtig machen dann ist man schnell bei 200% Job. Als alleinerziehender Vater das seit Jahren.
Nun man wird nicht jünger. Und die neue Idee, so ungewohnt wurde mir immer lieber. Auch wusste ich, dass mein Sohn so mehr Möglichkeiten bekommt, sich selber zu entwickeln, eigener zu werden und nicht in meinem Schatten warten zu müssen.
Also kurz das Positivste aus der Situation gemacht.
Doch was war mit der Situation?
Ach so ja stimmt, Bluthochdruck war gefährlich. Den bekam ich fast in den Griff mit den Medikamenten. Diese wurden Heute nochmal angepasst und es ist nun zu hoffen, dass endlich die Werte weiter beruhigt werden können.
Ich denke ja.
Was man also feststellte, die Aorta wird noch eine Weile halten, die Lungen sind nicht neuwertig aber werden, wenn nicht zu deftig belastet auch noch eine Weile halten. Beides wird weiterhin regelmässig kontrolliert.
Bluthochdruck denken wir werden wir normalisieren mit Medikamenten.
Bleibt also nun die neue Hauptdiagnose: Herzklappe im linken Vorhof welche nicht dicht ist. Dies stellte man Heute eindeutig fest. Wie schwerwiegend wird noch mit einer genaueren Messung abgeklärt.
Die Herzklappe macht nicht richtig zu und somit wird Blut das aus der Lunge mit Sauerstoff angereichert wurde, nicht in Richtung Körper, sondern leider teilweise retour Richtung Lunge gedrückt. Dies führt dazu, dass der Körper zu wenig Sauerstoff bekommt, das Herz viel mehr belastet wird, ebenso wie die Lungen.
Also ein Defekt der zu Kurzatmigkeit und weiteren Sachen führen kann bis hin zur Ohnmacht und dergleichen.
Wird nun aber noch genauer ausgemessen via Speiseröhre und dann hat man bessere Angaben – die Messungen erfolgen bereits innert wenigen Tagen.
Danach? Noch keine Ahnung aber alles im machbaren Bereich. Wenn was schief geht, ich habe definitiv das was ich konnte vorgesorgt und allein das beruhigt die ganze Sache.
Wie man mir erklärte kann man die Klappe evtl. reparieren und muss diese nicht unbedingt ersetzen. War Heute ein sehr aufschlussreicher Untersuch und ich bin froh, sachlich informiert worden zu sein wo nachvollziehbar ist und mein Vertrauen wesentlich verbessert hat.
In diesem Sinne auch für mich ein Tag der Zukunft oder nicht?
Und ja ich weiss, es gibt andere Stimmen, die mir sagten, ja weisst Du, wenn etwas ist, Du kannst Dich auf uns verlassen oder auch von Amtes wegen wird dann. Alles ok – wer weiss wie ich aufgewachsen bin, weiss das ich Vertrauen nicht gelernt habe und wenn ich das versuchte immer bitter dafür zahlte – nein Danke – Menschen trauen ist für mich nicht möglich – kein Problem damit – es liegt in der Natur, dass ich nicht dem einzigen Lebewesen, dass sich selbst und sein Umfeld selber zerstört – also seine eigene Lebensgrundlage, ganz sicher nicht als vertrauenswürdig halte. Auch nicht, wenn ich sehe was die Menschen tun ….. je länger je mehr.