Es ist schon einiges gegangen in diesem 2022 und es scheint noch nicht zu Ende zu sein. Gesundheitlich bekam ich nun so zwei – drei Warnschüsse vor den Bug geknallt. Teilweise hatte ich Mühe dies mental zu verdauen. Jahre lang gekämpft – eigentlich mein ganzes Leben und offenbar vergessen, dass mein Körper damit auch nie zur Ruhe kam.

Gut ich muss an dieser Stelle nicht wirklich über Menschen und Ihre Loyalität, Ihr Mitgefühl schreiben – das wäre ein Hohn – schon die ganzen Jahrzehnte die ich lebe. Nur wenn ich eine Diagnose bekomme wo ich abwägen muss, wie lange ich wohl noch lebe, ohne dies aber sicher wissen zu können – dann zeigen sich einige Menschen im Umfeld in einem neuen Gesicht.

Oder waren die immer so?

Lasst uns durchatmen:

Ja wenn man sich so selbst informiert – googelt und so weiter – dann waren die Diagnosen ein harter Schlag ins Gesicht und ich darf ehrlich zugeben, dass musste ich erst verdauen.

Natürlich hatte ich in meinem Leben, wo ich kaum jemals weder mich noch meinen Körper geschont hatte, einiges an Blessuren schon abbekommen. Löcher im Kopf, unzählige Male nähen, unzählige Brüche, Stichwunden, Unfälle und Krankheiten. Man kann bei mir kaum ein Körperteil finden der von Kopf bis Fuss nicht mit einer Narbe „verziert“ ist. Das ist mal die Aussenhülle. Eigentlich war mir das bis anhin gar nicht so wirklich bewusst, dass es innen drin wohl kaum besser aussieht.

Nun dieses Jahr hat es mal wieder so richtig geklatscht – so alle paar Jahre wieder und wohl immer etwas mehr. Ganz nach dem Motto, wer nicht hören will muss fühlen.

Nur wie soll man als alleinerziehender Vater, 100% Job, 100% zu Hause usw. sich schonen – fast so wenig wie früher auf ganz andere Weise….

Nun ist nun so – ich habe gelebt – habe für meinen Sohn gekämpft und verdammt vieles erreicht, verloren und verändert. Gelebt.

Nun das Leben endet immer mit dem Ende. Und das schien mir plötzlich sehr nah – zumindest möglich das es sehr nah sein kann.

Also sicherte ich als erstes sofort meinen Sohn ab – ganz sicher nicht all die wo mit Ihren leeren Floskeln, leeren Worten irgendwo in meinem Leben in Erscheinung getreten waren.

Nein ich musste niemandem Danke sagen von diesen. Die meisten meiner unglaublichen Freunde leben nicht mehr. Unerreichbar.

Dankbar sicher meinem Sohn der mich lernte was Liebe heisst!

Dankbar an eine Frau weit weg in Österreich, welche so oft einfach da war für uns. Eine unglaubliche Person – ohne diese Freunde wie Bruno, Thomas und Marcel, und auch Sie wären wir heute nicht wo wir sind. Sie – sie sind die Perlen im Sumpf der „Schweine“.

Und in meinem Herzen waren noch andere. Allen voran meine Grossmutter und Grossvater – wohl die beiden, die nebst meinem Sohn in all den Jahren die einzigen waren, die ich Familie nannte.

All diesen kann ich nicht genug danken – Segen und Fluch zugleich. Denn Sie gaben mir etwas was ich nie in der Lage sein werde …

 

Und heute?

Mein Sohn fragte mich vor einiger Zeit: „Vater, hasst Du die Menschen eigentlich“ – ohne zu zögern kam meine Antwort:

Nein mein Sohn, ich habe sie viele Jahre gehasst, habe auch mich viele Jahre gehasst – Heute hasse ich sie nicht mehr – dafür müssten sie mir erst mal etwas bedeuten. Glaube mir sie sind nicht wert gehasst zu werden. Sie sind einfach halt nur Menschen …. nicht das was ich darunter vorstelle, nichts was überleben würde.

¡¡¡Dieses Lied!!! Ihr werdet es nicht begreifen – jeder von meinem Freunden ging mit diesem Lied.

Verzeiht – ich bin kein Mensch der Freunde hat, keine Freunde will – denn die gibt es nicht. Gute Kollegen, Menschen die ich mag – aber Freunde? Menschen Freunde von mir – nein denke das lasse ich nicht einmal mehr zu. So wenig wie ich nicht mehr zulasse, dass Menschen mir sagen, dass sie mich lieben, dass Sie …. was auch immer. Denn es ist eine andere Welt – ich weiss.

Ja ich mag ein paar – fertig – mehr nicht.

Und nun nach der Diagnose und dem Absichern meines Sohnes wurde mir auch schnell wieder klar warum. Nicht diese Blender die von Gefühlen und Loyalität reden waren einfach da und taten das richtige – nein es waren wieder die, wo man in der Gesellschaft ausschliesst, wo nicht passen… wo anders sind!

Also liebe Menschen – lernt es zu begreifen – die wahren Werte lebt Ihr nicht – davon redet Ihr. Mehr nicht.

Also werde ich auch den letzten Abschnitt alleine gehen – erleben und all denen danken, die wo verdammt einfach mehr sind als nur so Mensch!

Danke