Emotionell ist es sicher eine sehr intensive Zeit – die Zeit vor der Herzoperation. Besonders in der Phase wo man eigentlich noch sehr wenig Informationen hat, kaum weiss um was es geht und gehen wird.

Und dann macht man den Fehler und informiert sich mit Suchmaschinen wie Google selber mit aufgeschnappten Fachausdrücken. Man möchte ja gerne wissen, was man eigentlich hat, was da für eine Operation kommen könnte und was ist danach. Ja gibt es vielleicht gar kein danach mehr?

Statt in einer klärenden Informationswelle landet man da schnell in einem Horrorszenario das alles andere als wirklich brauchbar ist. Man ist kein Mediziner, kennt ja nicht einmal den Stand der Medizin, der Chirurgie, weil man sich ja bis jetzt nie mit einem Defekt am Herzen befassen musste.

Und glaubt mir, so wie man selbst die obskursten Geschichten sich ausmalt, dass kann Dein Umfeld noch viel besser. Man will Dir mit aller Tragik und entsetztem Mitgefühl Dir mit den fast schon perversesten Szenarien belegen, dass man mit Dir fühlt. Obwohl es meist eher die Faszination der Gruselfilme zu sein scheint, also Horrorfilme hätten da genug Stoff um Drehbücher ohne Ende zu schreiben.

Kurz gefasst – man tut sich was Gutes, wenn man von dieser Art Zuneigung sich zurückzieht, wo es klar mehr darum geht sich selbst wichtiger zu machen als Dir zu helfen und Dich zu motivieren.

Dazu kommt, dass man meine Einstellung, mein Leben und meine Empfindungen kaum kennt und meine Denkweise sowieso für die meisten ein Rätsel ist. Ich bin nicht wie Du – ist nicht nur eine Floskel auf dieser Webseite, sondern ein Fakt.

Was mich in dem ganzen Ablauf bei den Menschen am meisten störte, jeder wusste es besser ohne wirklich etwas zu wissen. Zum Glück kannte ich ein paar Leute vom Fach, welche den ganzen „Fall“ mal analysierten, sehr emotionslos und ehrlich mögliche Prozedere besprachen und mir wirklich den effektiven Ablauf der Operation, der Genesung schilderten, so wie es dann auch wirklich ablief.

Das Schlimmste an der ganzen Sache war nicht die Operation, da war ich sogar mehr als ruhig, eigentlich wie immer, wenn eine grössere OP oder dergleichen anstand.

Mich nervte viel mehr das Gerede, die leeren Floskeln und das völlige Nichtbegreifen der Menschen um mich herum, Da waren mir die ruhigsten noch die liebsten Personen, die mich nicht auch noch voll labberten mit Ratschlägen und Zusagen und hoch und heiligen Versprechen sollte mir etwas passieren…. denn all der Scheiss hielt nicht mal bis auf den Operationstisch.

Ja die Zeit davor, während und danach war ernüchternd – sehr ernüchternd und eines das ich mit wirklicher Freude feststellte, es gab Leute die kannte ich vorher nicht einmal und genau die halfen mehr als alle anderen, andere wiederum erstaunten mich, weil Sie wirklich auch da waren – so wie die Firma, Chefetage und so – ganz grosses Kompliment.

Und ein Mann der selbst irgendwo gerade am Suchen ist wo er hingehört, war einfach da und half wo es nur ging. Absolut der Hammer, wirklich und eingemeisselt wie in Granit, was er für mich, Hunde und uns alle getan hatte ohne etwas zu fordern.

Ja Ärzte, Chirurgen, Pflegepersonal – Therapeuten und viele haben durch ihre professionelle Einstellung mir ermöglicht selbst das Beste aus dem ganzen zu machen.

Ganz sicher eine Zeit wo ich viel wieder gelernt habe – vorwiegend aber sicher eines – wer selbst nichts tut wird keinen Schritt vorankommen.

Noch braucht es ein wenig Zeit, einige Emotionen muss ich noch verarbeiten – ich habe Freunde verabschiedet, weil Sie eigentlich keine Freunde waren und sein können. Viel zu sehr mit sich und Ihrer Welt beschäftigt, Beziehung abgebrochen, denn ich wusste nein, das will ich nicht auf diese Weise. Das wahre Gesicht eines Hausbesitzers kennen gelernt, der wohl das lausigste Beispiel in dieser Zeit abgegeben hat, wie man ignoriert, lügt und beweist, dass man nichts als ein leeres Wörterbuch ist.

Was er wohl kaum ahnte, auch für das war ich schon lange bereit und war ein wohl deftiges Eigentor. Selber schuld – mit solchen Leuten habe ich kein Erbarmen, im Gegenteil. Wer in einer solchen Situation ein solches Dreckszenario spielt, verdient zu lernen, dass man das bekommt was man gibt.

Es wird weiter gehen – auf meinem Weg – der niemals so sein wird wie Deiner ….

Alleine aber zufrieden

Alleine aber zufrieden